Der Rosa Luxemburg Club Mönchengladbach zeigt in der VHS am Donnerstag, den 26.8.2019 den Film “Comandante” von Oliver Stone.
Der Film ist der Versuch von Oliver Stone, ein Porträt des Menschen und Politikers Fidel Castro zu zeichnen, den er drei Tage lang mit seinem Filmteam begleitet hat.
Das Ergebnis zeigt einen Menschen mit seinen Eigenschaften, die sonst nicht so in den Berichten und Filmen über Fidel Castro zu finden sind.
Kristine Karch von der Cuba-Solidaritätsbewegung wird in ihrer kurzen Einführung auch zu der derzeitige Situation in Kuba und über die Verfassungsdiskussion und Verabschiedung berichten.
Der Entwurf der Verfassung löste eine starke öffentliche Diskussion nicht nur in Kuba aus. Das Wort “Kommunismus” war in der Verfassungsentwurf nicht mehr zu finden. Und eine “Ehe für alle” sollte verankert werden.
In “Comandante” trifft der Regisseur Oliver Stone auf Fidel Castro und hat drei Tage Zeit, dem Mythos dieses Mannes und seiner Politik auf die Spur zu kommen. Im Verlauf von zahlreichen aufschlussreichen Gesprächen erzählt Castro freimütig über seine Jugend, seinen Aufstieg zur Macht und darüber, wie er den gegenwärtigen Zustand seines Landes sieht. Durch die private Gesprächsatmosphäre zeichnet sich allerdings auch ein Bild des Privatmannes Castro ab, der Sophia Loren verehrt, “Titanic” leider nur auf Video gesehen hat und gesteht, niemals beim Psychiater gewesen zu sein, da dafür einfach nie Zeit war. Dabei verliert Stone aber nie die zu Grunde liegende Fragestellung aus den Augen: Wie konnte Castro als unbequemer Widersacher der Supermacht USA über vier Jahrzehnte lang die Stirn bieten? Comandante ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2003.
Oliver Stone setzt mit diesem eindringlichen Portrait von Fidel Castro seine Leidenschaft für die großen amerikanischen Themen fort. In großartigen Filmen wie “Platoon”, “Geboren am 4. Juli” und “JFK” hat er bisher seinen Finger stets in die Wunden der amerikanischen Politik gelegt und das gesellschaftliche Selbstverständnis der Amerikaner hinterfragt.